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Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Eine gefährliche Verbindung

Diabetes steht im engen Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Bild von jcomp auf Freepik).

Diabetes mellitus ist eine der am weitesten verbreiteten chronischen Erkrankungen weltweit – und sie ist eng verknüpft mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese Verbindung ist nicht nur statistisch auffällig, sondern auch medizinisch gut begründet. Menschen mit Diabetes, insbesondere Typ-2-Diabetes, haben ein signifikant höheres Risiko, an Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herzinsuffizienz zu erkranken. In diesem Artikel beleuchten wir die Zusammenhänge zwischen Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, erklären die Mechanismen dahinter und zeigen Wege zur Vorbeugung und Therapie.

Bereits im letzten Monatsthema haben wir über Diabetes mellitus berichtet. Sie ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Regulation des Blutzuckers gestört ist und grundsätzlich in zwei Typen unterschieden wird. Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse ausfällt. Typ-2-Diabetes entsteht dagegen meist durch eine Insulinresistenz oft in Verbindung mit Übergewicht, Bewegungsmangel und genetischer Veranlagung.

Menschen mit Diabetes haben ein zwei- bis vierfach erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Ursachen sind vielfältig und komplex. Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel schädigt zum Beispiel die Innenwände der Blutgefäße. Die kleinen Gefäße (z. B. in den Nieren oder Augen) und die großen Gefäße (z. B. Herzkranzgefäße) verlieren an Elastizität, was die Entstehung von Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) fördert.

Häufig geht Diabetes mit anderen Symptomen einher. Darunter Bluthochdruck, erhöhter LDL-Cholesterin- und Triglyzeridspiegel und Übergewicht. Diese Faktoren wirken unterstützen und beschleunigen die Gefäßschädigung. Menschen mit Typ-2-Diabetes haben zudem häufig eine niedriggradige, chronische Entzündung im Körper. Diese Entzündungsprozesse spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Arteriosklerose. Zuletzt ist außerdem das Gleichgewicht zwischen Gerinnung und Auflösung von Blutgerinnseln gestört. Es kommt häufiger zu Thrombosen, die Herzinfarkte oder Schlaganfälle.

Besonders tückisch ist, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Diabetikern oft „leise“ verlaufen. Ein Herzinfarkt zum Beispiel kann ohne die typischen Schmerzen in der Brust auftreten – ein sogenannter stummer Herzinfarkt. Symptome wie Atemnot, schnelle Ermüdbarkeit oder Schwindel werden dann leicht übersehen oder falsch gedeutet. Eine regelmäßige kardiologische Untersuchung bei Diabetikern ist deswegen besonders wichtig.

Ärztinnen und Ärzte bewerten das Herz-Kreislauf-Risiko bei Menschen mit Diabetes anhand verschiedener Parameter wie Blutdruck, Langzeitblutzuckerwert, Blutfette, BMI, Taillenumfang, Familienanamnese und eventuelle bereits bestehende Gefäßschäden. Zusätzlich können EKG, Belastungstests oder Ultraschalluntersuchungen zum Einsatz kommen. Die gute Nachricht: Viele Herz-Kreislauf-Komplikationen bei Diabetes lassen sich durch konsequente Lebensstiländerungen und moderne Therapien verhindern oder hinauszögern.

Dazu gehören Blutzuckerkontrolle, Blutdrucksenkung, Cholesterinsenkung, eine Ernährungsumstellung, regelmäßige körperliche Aktivität und Verzicht auf Alkohol und Zigaretten. Daneben stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, um die Regulierung des Insulins zu gewährleisten. Diese modernen Therapien werden mittlerweile oft frühzeitig bei Typ-2-Diabetes eingesetzt, gerade wenn ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorliegt.

Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns gerne über das Kontaktformular des Gesundheitsportals.

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