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Herzrhythmusstörungen: Ursachen und Behandlungsoptionen

Das Herz kann aus verschiedenen Gründen aus dem Rhythmus geraten (Bild von freepik).

Herzrhythmusstörungen, auch Arrhythmien genannt, bezeichnen Unregelmäßigkeiten in der Schlagfrequenz oder im Ablauf des Herzschlags. Das Herz kann dabei zu schnell (Tachykardie), zu langsam (Bradykardie) oder unregelmäßig schlagen. Während manche Rhythmusstörungen harmlos sind und keine weitere Behandlung erfordern, können andere unbehandelt ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen. In diesem Artikel bieten wir einen Überblick über das Thema.

Das menschliche Herz besitzt ein eigenes elektrisches Leitungssystem, das den Herzschlag steuert. Der Sinusknoten, eine Ansammlung spezialisierter Zellen im rechten Vorhof, ist auch als natürlicher Schrittmacher bekannter. Er erzeugt elektrische Impulse, die sich über das Herz ausbreiten und das rhythmische Zusammenziehen der Herzmuskulatur ermöglichen. Bestehen Schwierigkeiten in der Erzeugung oder Weiterleitung dieser Impulse wird von einer Herzrhythmusstörung gesprochen.

Herzrhythmusstörungen lassen sich grob in vier Hauptkategorien einteilen:

Tachykardien

Ein zu schneller Herzschlag (über 100 Schläge pro Minute)

Bradykardien

Ein zu langsamer Herzschlag (Unter 60 Schläge pro Minute)

Extrasystolen

Zusätzliche Herzschläge

Vorhofflimmern oder -flattern

Unkoordinierte Aktivität der Herzvorhöfe

Die Ursachen von Herzrhythmusstörungen sind vielfältig. Zu den häufigsten Faktoren zählen jedoch verschiedene Herzkrankheit. Bei einer koronaren Herzkrankheit ist die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels durch verengte Gefäße beeinträchtigt, wodurch sich die elektrischen Impulse instabil äußern. Bei einer Herzinsuffizienz ist die Pumpfunktion des Herzens selbst eingeschränkt. Auch ein Herzklappenfehler kann zu Herzrhythmusstörungen führen. Zuletzt kann auch ein angeborener Herzfehler die Ursache sein, weshalb das Herz aus dem Gleichgewicht gerät und der Rhythmus gestört ist.

Eine weitere Ursache sind verschiedene Stoffwechselstörungen, wie ein Mangel oder Überschuss an Kalium, Magnesium oder Kalzium. Ein gestörter Elektrolythaushalt kann das Herz negative beeinflussen. Auch Schilddrüsenerkrankungen können Herzrhythmusstörungen hervorrufen. Eine Überfunktion (Hyperthyreose) kann Tachykardien verursachen und eine Unterfunktion (Hypothyreose) Bradykardien. Auch Diabetes mellitus kann zu Arrhythmien führen, da es das Risiko für koronare Herzkrankheit erhöht.

Weitere Gründe sind unter anderem bestimmte Arzneimittel, Drogen, Alkohol und Risikofaktoren wie Stress, zunehmendes Alter und genetische Veranlagungen. Die Symptome variieren je nach Art und Schwere der Rhythmusstörung. Manche Betroffene verspüren gar keine Symptome, während andere erhebliche Einschränkungen im Alltag erleben. Häufig sind Herzklopfen oder Herzrasen, unregelmäßiger Herzschlag, Schwindel, Benommenheit, Kurzatmigkeit, Brustschmerzen und Ohnmachtsanfälle. Bei schweren Arrhythmien kann es zudem zu einem plötzlichen Herzstillstand kommen, der ohne sofortige Behandlung tödlich enden kann.

Die Diagnose von Herzrhythmusstörungen erfolgt über verschiedene Verfahren, unter anderem verschiedene Formen von EKG und Ultraschalluntersuchungen des Herzens. Die Therapie von Herzrhythmusstörungen richtet sich nach Art, Ursache, Schweregrad und den individuellen Symptomen der Betroffenen. Zu den wichtigsten Optionen gehören eine medikamentöse Therapie, Lebensstiländerungen, das Implantieren von Geräten und chirurgische Eingriffe.

Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns gerne über das Kontaktformular des Gesundheitsportals.

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