Während Übergewicht und Fettleibigkeit weltweit in den Fokus rücken, wird über das Thema Untergewicht seltener gesprochen. Dabei kann Untergewicht genauso gravierende gesundheitliche Folgen haben. Auch hier ist gesunde Ernährung ein wichtiges Rad, um das Gewicht zu regulieren und den Körper optimal zu versorgen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Ursachen von Untergewicht, die möglichen Risiken und wie eine ausgewogene Ernährung helfen kann, das Gewicht wieder auf ein gesundes Niveau zu bringen.
Untergewicht selbst wird häufig anhand des Body-Mass-Index (BMI) definiert. Ab einem BMI von unter 18,5 gilt man als untergewichtig. Diese Methode ist nicht ganz unumstritten. Der Body-Mass-Index ist nämlich nur eine grobe Messgröße, die das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße in Relation setzt, aber andere Faktoren außer Acht lässt. Muskelmasse und individuelle Körperzusammensetzung werden zum Beispiel beim BMI nicht berücksichtigt. Diese Werte können jedoch Aufschluss über die Gesundheit geben.
Woran liegt es aber, das man ins Untergewicht rutscht? Das kann sowohl physische als auch psychische Ursachen haben. So kann der Stoffwechsel gestört sein und schneller sein; es werden mehr Kalorien verbrannt als aufgenommen werden können. Der Körper nimmt also ab oder hat Schwierigkeiten, Gewicht zuzunehmen. Auch Erkrankungen wie Schilddrüsenüberfunktion, Magen-Darm-Erkrankungen oder Krebs können zu ungewolltem Gewichtsverlust führen. Bei einigen kann das Untergewicht jedoch auch Folge einer unausgewogenen Ernährung im Rahmen einer Diät sein.
Psychisch können sich Stress und außergewöhnliche Belastungen auf den Appetit schlagen. Letztlich kann auch eine schwerwiegende Essstörung wie Anorexia Nervosa oder Bulimie hinter dem Gewichtsverlust stecken, die intensiver medizinischen und psychologischen Behandlung bedürfen. Die Risiken bei Untergewicht sind nämlich ähnlich schwerwiegend wie gesundheitliche Probleme bei Übergewicht.
Die unzureichende Nährstoffaufnahme kann das Immunsystem schwächen und anfälliger für Infekte machen. Auch Knochenprobleme sind in Verbindung mit Untergewicht nicht selten. Das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche steigt mit schwindendem Körpergewicht. Wird dem Körper nicht genug Protein über die Nahrung zugeführt kann zudem ein Schwund der Muskeln beobachtet werden. Bei Frauen kann das Untergewicht hormonelle Störungen herbeiführen, die im schlimmsten Fall zur Unfruchtbarkeit führt. Am Ende betrifft das geringe Gewicht auch den Herz-Kreislauf – der Blutdruck kann niedrig sein und auch die Herzleistung kann abnehmen.
Die Behandlung von Untergewicht entscheidet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Eine ausgewogene Ernährung ist aber immer wichtig, um die notwendigen Nährstoffe dem Körper zuzuführen. Menschen mit Untergewicht sollte natürlich mehr Kalorien zu sich nehmen, als sie verbrennen. Dabei ist es ratsam auf kalorienreiche, Nährstoff dichte Lebensmittel wie Nüsse, Samen, Vollkornprodukte und gesunde Öle zurückzugreifen.
Auch Protein gehört vermehrt mit auf den Speiseplan, insbesondere, wenn die Muskeln bereits unter der Mangelernährung gelitten haben. Gute Proteinquellen sind mageres Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte, Quark und Nüsse. Oft sind die Portionsgrößen beim Zunehmen eine Herausforderung. Häufige kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt überfordern den Magen nicht. Auch Zuckerarme Getränke können eine gute Quelle für Kalorien sein. Smoothies, Shakes und Säfte können unterstützend beim Zunehmen wirken.
Untergewicht ist eine ernstzunehmende gesundheitliche Herausforderung, die sowohl physische als auch psychische Auswirkungen haben kann. Wenn das Untergewicht bestehen bleibt oder durch eine Erkrankung oder eine Essstörung verursacht wird, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
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